In den Anfängen von SEO war Reichweite das Maß der Dinge – von Conversion sprach kaum einer. Der TKP (Tausenderkontaktpreis) war die alles dominierende Währung im Netz und Werbeträger konnten allein durch die schiere Menge an Besuchern und Pageimpression Werbetreibende dazu bewegen, Unsummen für Displaywerbung auf deren Portalen auszugeben. Doch das ist lange vorbei.

Warum SEO und Conversion Optimierung zusammen gehören

Spätestens seit CPL (Cost per Lead), CPS (Cost per Sale), Performance und Affiliate Marketing wissen wir – Traffic ist ohne Konvertierung in eine (wie auch immer geartete Währung und Einheit) nichts wert. Wie wäre es ansonsten zu erklären, dass insbesondere Nachrichtenportale (News-Seiten) wie Spiegel Online, FAZ.NET, Focus Online oder „Die Welt“ online über eine schier unglaubliche Reichweite verfügen (wenngleich deren Auflagen in der realen Welt erodieren und auch die Online-News-Seiten im Januar 2013 deutlich geschwächelt haben), dieses Potential betriebswirtschaftlich kaum, auch nur ansatzweise in Form von Anzeigenerlösen, Online-Abonnements oder Mehrwertdiensten monetisiert bekommen .

Profitabilität durch optimierte Conversion Rates

Traffic, sprich Besucher, ist/sind (zumindest betriebswirtschaftlich betrachtet) nichts wert, wenn diese nicht in irgendeiner Form, zu einer wie auch immer gearteten Transaktion bewegt werden können. Im Idealfall zu einem Kaufabschluss, einem Abonnement oder einem Testkauf (z. B. Probe-Abonnement). Doch auch qualifizierte Anfragen (und auch wenn aus negativer Motivation heraus, wie zum Beispiel bei Beschwerden), Registrierungen, Anmeldungen zum Newsletter oder Empfehlungen (Tell-a-Friend oder Member-get-Member) sind nicht zu vernachlässigende Größen und Kennzahlen und sollten stets als relevante Ergebnisse der Conversion Rate Optimierung und Berechnung in Betracht gezogen werden.

Der Marketing-ROI steht im Fokus der Suchmaschinenoptimierung

Ganz gleich ob im Webshop, im Store vor Ort oder im Kontext einer digitalen oder klassischen Akquise-Maßnahme/Kampagne – oberstes Ziel muss stets die Konvertierung sein – und die sollte stets zum Kaufabschluss oder zu einer Transaktion führen. „Ein anonymer Internet-Nutzer muss für uns zu einer bekannten und bewertbaren Größe werden. Nur so lässt sich mit dem „teuer“ erkauften Kontakt, ganz gleich ob durch SEO, SEM, Anzeigenwerbung oder TV-Kampagne zu Stande gekommen langfristig „Geschäft“ machen“. Ironischer Weise ist das „Nichtkonvertieren von qualifizierten Kontakten“ nicht nur ein Phänomen das in der digitalen Welt vorkommt.

Auch der Einzelhandel muss seine Conversion optimieren

Auch der stationäre Einzelhandel wird von der Herausforderung der Konvertierung geplagt. Wer kennt es nicht, das Phänomen?! Da laufen Tag für Tag Heerscharen bei Media Markt, Kaufhof und Co. ein, schauen sich um, probieren, testen, bestaunen – und kaufen am Ende doch nichts. Zumindest nicht im Laden vor Ort. In der Regel folgt ein Griff zum Smartphone und das Beste (Günstigste) Angebot beim nächstgelegenen Online-Händler bekommt den Zuschlag. Ich bin der Meinung „Media-Markt, Saturn und Co. sollten Eintrittspreise zu Ihren Showrooms erheben“ – nein – natürlich nur ein Scherz. Sie sollten sich endlich darauf besinnen, dass man im digitalen Zeitalter kaum eine zweite Chance bekommt und eine lange Firmenhistorie nichts wert ist. Denn auch im stationären Einzelhandel ist spätestens seit dem Siegeszug des Mobile Marketings, der Wettbewerb „nur einen Mausklick weit entfernt“.

Alle sprechen davon, doch keiner tut es

Was so simple klingt, wird in aller Regelmäßigkeit sträflich vernachlässigt – und das gleichermaßen online wie offline. Auch wenn alle Unternehmen die ich kenne, Besucher und Laufkundschaft zu Kunden machen wollen, bei der Monetisierung von Traffic und Kundenströmen, haben viele noch immer nicht ihre Hausaufgaben gemacht, verstanden wie ernst die Lage ist, und dass nur sie es in der Hand haben, die Situation zu ändern.

So begegnen uns in unseren Projekten immer wieder Unternehmen, die oftmals so viel Reichweite haben und Traffic generieren, dass manches Nachrichtenportal vor Neid erblassen würde, doch auf Nachfrage, wie viel Leads, Umsatz und Mehrwert sie daraus generieren, blickt man oft in ratlose Gesichter. Auch wenn (die gefühlte halbe Welt) von Website-Tracking, Social Media Monitoring & Co. spricht, so habe ich oft den Eindruck, dass diese Tools zwar irgendwie bei vielen Unternehmen im Einsatz sind, doch nur wenige von ihnen (und noch weniger Unternehmer) in der Lage sind, diese Tools auch strategisch, im Sinne des optimalen Marketing-ROI, einzusetzen.

So verwundert es kaum, dass das Thema Conversion Rates Optimierung eines der wichtigsten digitalen Trendthemen 2013 ist. Das Angebot im Web ist um ein Vielfaches größer als die Nachfrage – Tendenz steigend. Umso mehr sind Unternehmen gut darin beraten für jeden Euro, den Sie zukünftig in Suchmaschinenoptimierung und Traffic generierende Maßnahmen investieren, mindestens einen Euro in Conversion Optimierung zur Bergung ihres Potentials zu investieren.

Pierre Schramm
CEO, SKA Network GmbH

pierre.schramm@ska-network.com'

von Pierre Schramm

Pierre ist Experte für Digital Leadership und strategisches Marketing in den digitalen Medien. Er verfügt über langjährige Managementerfahrung in der digitalen Wirtschaft sowie in rennomierten Verlagshäusern.

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