Wenn es um die verantwortungsvolle Nutzung der natürlichen Ressourcen geht, halten Wirtschaft und Unternehmen die Fäden maßgeblich in der Hand. Ihre Entscheidungen zu strategischen Themen, unter anderen über den Ressourceneinsatz, die Standortauswahl, die Produktionsabläufe und -Effizienz, die Rohstoffauswahl und sowie zur Deckung des Energiebedarfs, wirken sich nicht nur unmittelbar auf das eigene Niveau der ökologische Nachhaltigkeit aus, sondern spiegeln sich gleichermaßen in der Ökobilanz der Wirtschaft und der Gesellschaft im Allgemeinen wieder.

Als Dienstleister im strategischen Marketingumfeld, so mag man meinen, ist der Handlungsspielraum eines Unternehmers für den aktiven Beitrag zum Umweltschutz begrenzt. In einem Dienstleistungsunternehmen werden keine Produkte hergestellt, kommen keine Rohstoffe zum Einsatz und es werden auch keine Waren und Güter vom A nach B transportiert. Doch die Möglichkeiten, die jeder Unternehmer/jedes Unternehmen hat, maßgeblich zur sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit im Sinne zukünftiger Generationen beizutragen sind größer, als mancher Denkt. Dies gilt inzwischen für nahezu jede Branche – selbst in so außergewöhnlichen Nischen-Branchen wie im Bundesliga-Fußball schlummern erhebliche Potentiale für Nachhaltigkeit und nachhaltige Clubführungen.

Ich persönlich vertrete die Ansicht; für den Umweltschutz allgemein ist das ökologische Engagement der Unternehmer bzw. der Wirtschaft und deren Interessensvertreter, von essentieller Bedeutung. Eine erfolgreiche Umweltpolitik ist ohne die Mithilfe der Unternehmen kaum definitiv nicht mehr möglich. Der konsequente Einsatz für die Umwelt ist daher für jeden Unternehmer, gleich welchen Typs, nicht als eine Option zu verstehen, sondern ein absolutes Muss. „Nachhaltigkeit muss im Zentrum unternehmerischen Handelns stehen“ – sowohl in der strategischen als auch auf in der operativen Dimension der Unternehmensführung. Sowohl auf der Meta-(Management)Ebene sowie bei jedem Einzelnen – über alle Organisationsbereiche hinweg, auf jeden Arbeitsablauf heruntergebrochen bis hin auf die Ebene eines jeden einzelnen Mitarbeiters im Unternehmen.

Von den unerlässlichen Belangen für Umwelt und Natur mal ganz abgesehen, rentiert sich sie ökologisch nachhaltige Unternehmensführung gleich mehrfach. Sowohl auf der Kosten- als auch auf der alles entscheidenden Umsatzseite verbergen sich für Unternehmen enorme Potentiale, den der nicht unerhebliche Teil der relevanten Verbraucher achten inzwischen sehr auf die umweltschonende Herstellung der von ihnen konsumierten Güter. Unternehmen, die nach umweltrelevanten Gesichtspunkten wirtschaften, verbessern damit ihr Image, erhöhen ihre Erfolgschancen, sind wettbewerbsfähiger und haben im Rennen um die alles entscheidende Kundenloyalität perspektivisch die Nase vorn.

 

Umweltschutz im Unternehmen – was Sie wissen müssen

Lohnt sich der Umweltschutz im Unternehmen überhaupt für meinen Betrieb?

Ein gut durchdachtes Umweltschutzmanagement lohnt sich für jeden Betrieb, ganz egal wie groß das Unternehmen ist und wie viele Mitarbeiter es beschäftigt. Gerade kleinere Firmen profitieren von dem enormen Imagegewinn und haben zudem die Möglichkeit, durch verschiedene Maßnahmen, zum Beispiel durch eine Verringerung des Material- und Stromverbrauchs, viel Geld zu sparen. Die vielen kleinen und mittleren Betriebe können als Ganzes enorm viel leisten, wenn sie den Umweltschutz im Unternehmen gemeinschaftlich praktizieren.

Es sind insbesondere die kleineren Betriebe die vor allem öffentlichkeitswirksam in ihrer ansässigen Region durch Imagegewinn und Zuspruch von ihrem nachhaltiges Engagement profitieren. Der Trend zum Kauf von mehr regionalen Produkten spielt diesen Unternehmen durch ihr Engagement zusätzlich in die Karten. Den Umweltsünder vor der eigenen Haustür will keiner.

 

Welche Maßnahmen kann ich als Unternehmer sofort ergreifen?

Wenn Sie Ihr Unternehmen umweltfreundlicher managen möchten, dann können Sie sofort damit beginnen. Eine Verbesserung hin zur Nachhaltigkeit ist jederzeit möglich. Es sind die vielen kleinen Dinge, die einen großen Beitrag für die Umwelt leisten. Ein paar Beispiele, die sich kurzfristig ohne großen zusätzlichen finanziellen und Ressourcenaufwand realisieren lassen:

Wer zu grünem Strom wechselt oder selbst Ökostromproduzent wird, schont die Ressourcen und unterstützt die Nutzung regenerativer Energiequellen. Auch der Wechsel zu einer Nachhaltigkeitsbank fördert den Umweltschutz indirekt auf eine effektive Weise. Grundsätzlich ist es sinnvoll den Verbrauch, sei es Strom, Wasser oder Rohstoffe zu reduzieren. Das schont nicht nur die Umwelt sondern drückt zusätzlich die Kosten. Bei der Anschaffung der Betriebsmittel lohnt es sich, auch auf ökologische Aspekte und die entsprechenden Umweltzeichen achten. Verwenden Sie zum Beispiel Umweltschutzpapier aus recycelten Rohstoffen, setzen Sie bei der Geschäftsausstattung grundsätzlich auf Produkte die mit Umweltsiegeln ausgezeichnet sind und setzen sie auch auf bei der Gebäudereinigung auf Ökologie. Versuchen Sie, die Zahl der Dienstfahrten zu verringern und stattdessen mehr Video-Konferenzen zu organisieren. Das schont die Reisekosten und die Umwelt.

Arbeiten Sie bevorzugt mit Geschäftspartnern zusammen, die die Ansichten Ihres Unternehmens in Sachen Umweltschutz teilen und sich ebenfalls für diesen stark machen. Das betrifft insbesondere die Lieferantenauswahl und die Ihrer Dienstleister.

Sie können für die Umwelt etwas Gutes tun und zugleich das Image Ihres Unternehmens fördern, wenn Sie sich für verschiedene Umweltprojekte stark machen, wirtschaftlich und inhaltlich fördern oder diese im Idealfall selbst initiieren. Zeigen Sie sich verantwortlich für ökologische, soziale und gesellschaftliche Belange und lassen Sie die Öffentlichkeit davon wissen.

 

Was kann ich als Unternehmer für den Umweltschutz noch tun?

Als Unternehmer können Sie sowohl intern als auch extern sehr viel für den Umweltschutz tun. Wer bereits innerhalb des Betriebs alles das verbessert hat, was es zu optimieren gibt, kann sich auch persönlich dafür einsetzen, dass andere Unternehmer dem eigenen Vorbild folgen. Vor allem Inhaber erfolgreicher und renommierter Firmen verfügen in dieser Hinsicht über ein enormes Vorbildpotential. Läuft es in Ihrem Unternehmen in Sachen Umweltschutz besonders gut, dann laden Sie andere Unternehmer dazu ein, sich ein Bild von Ihren Fortschritten und den Ergebnissen zu verschaffen. Zeigen Sie, wie es geht und wie sich das Engagement für Umwelt, Gesellschaft und die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens bezahlt macht und motivieren Sie sie dazu diese Maßnahmen im eigenen Betrieb ebenfalls anzuwenden.

Ein nicht zu unterschätzender Aspekt sind die positiven Auswirkungen Ihres ökologischen Engagements auf Ihre Mitarbeiter. Mitarbeiter schätzen es, wenn das Engagement ihres Arbeitgebers über die eigene Profitorientierung hinausgeht. Sie erzählen ihren Freunden davon. Sind stolz darauf, Teil dieses Engagements zu sein. Sie schätzen es, dass ihr Arbeitgeber ökologische und somit auch regional relevante gesellschaftliche Verantwortung trägt. Fordern Sie also Ihre Mitarbeiter auf, aktiv am Prozess der nachhaltigen Unternehmensführung teilzunehmen. Kommunizieren Sie. Zeigen Sie Ihnen die Vorteile und die Ergebnisse Ihres Engagements. Binden Sie sie abteilungs- und verantwortungsübergreifend in Projekte und Maßnahmen ein. Sie werden erstaunt sein, wie viel kreatives Potential hier freigesetzt werden kann.

 

Welche Zertifizierungen gibt es für den Umweltschutz im Unternehmen?

In Sachen Umweltschutz besonders engagierte und erfolgreiche Unternehmen werden ausgezeichnet bzw. können sich als nachhaltiges Unternehmen zertifizieren lassen. Die beiden wichtigsten Qualitätssiegel für betrieblichen Umweltschutz stellen wir Ihnen nachfolgend kurz vor:

Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, können nach der international gültigen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert werden. Das Unternehmen erfährt dadurch einen deutlichen Imagegewinn und tritt öffentlichkeitswirksam in Erscheinung. In der Verbraucherwahrnehmung wird die ISO-Zertifizierung in etwa mit dem TÜV-Gütesiegel gleichgesetzt. Unternehmen, die sich nach ISO 14001 zertifizieren lassen wollen, sind aufgefordert, eine klar erkennbare betriebliche Umweltstrategie zu verfolgen und im Rahmen eines Umweltmanagementsystems konkrete Umweltziele sowie detaillierte Maßnahmen festzulegen. Zu den umweltstrategischen Zielen gehören unter anderem die Reduktion von Abwässern, Abfällen und schädlichen Emissionen sowie die Einsparung von Energie und Rohstoffen.

Das Eco-Management and Audit Scheme, auch als EMAS oder EU-Öko-Audit bekannt, ist ein von der Europäischen Union entwickeltes Umweltmanagement- und Betriebsprüfungskonzept, das das Ziel verfolgt, die unternehmerische Umweltleistung zu optimieren. Die Zertifizierung erhalten bei entsprechender Eignung Produktions- und Dienstleistungsunternehmen, überstaatliche Organisationen, Verwaltungen und ähnliche Einrichtungen. Die Auditierung erfolgt durch eine Umwelterklärung durch den Betrieb. Sie beinhaltet unter anderem die jeweiligen Umweltziele, die Auswirkungen auf die Umwelt und die Umweltleistungen.

Hier finden Sie weitere Informationen zu Umweltmanagementnorm ISO 14001 und EU-Öko-Audit EMAS.

 

Was passiert, wenn wir Unternehmer den Umweltschutzgedanken nicht mittragen?

Unser gesamtes Wirtschaftssystem, einschließlich der Verwirklichung des Nachhaltigkeitsgedanken ist letztendlich vom Handeln von uns Unternehmern abhängig. Ob wir es wahr haben wollen oder nicht, wir sind es, die die Konsumgüter produzieren, sie zu unseren Kunden transportieren, die Dienstleistungen anbieten, dafür weite Strecken zurück legen und zudem einen Großteil des Energiebedarfs für unsere Unternehmenszwecke nutzen.

Ein nicht umweltgerechtes Agieren hätte demnach ernsthafte Konsequenzen für Natur und Menschen, in deren Folge auch unsere unternehmerische Zukunft ernsthaft gefährdet ist. Ressourcenknappheit träfe das produzierende Gewerbe besonders hart. Viele Firmen müssten um ihre Existenz kämpfen. Vor allem die steigenden Energiepreise und die Deckung der Kosten für Umweltfolgeschäden wären für das Gros eine finanzielle Herausforderung die kaum zu stemmen wäre.

 

Sie sind umweltbewußter Unternehmer, interessieren sich für Green Online Marketing oder sind selbst Founder eines Green Economy-Unternehmens?  Dann freue ich mich über Ihren Kommentar zu diesem Artikel und den inhaltlichen Austausch.

Pierre Schramm
CEO, SKA Network

 

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pierre.schramm@ska-network.com'

von Pierre Schramm

Pierre ist Experte für Digital Leadership und strategisches Marketing in den digitalen Medien. Er verfügt über langjährige Managementerfahrung in der digitalen Wirtschaft sowie in rennomierten Verlagshäusern.

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